Der Humanismus

    Humanismus ist eine geistig-kulturelle Bewegung und nicht-religiöse Weltanschauung, die wissenschaftlich
    und philosophisch begründet ist. Der Begriff Humanismus leitet sich vom lateinischen
    Wort „humanitas“ ab, was Menschlichkeit bedeutet. Humanist:innen fühlen sich der Menschlichkeit und
    der Vernunft verpflichtet.
     

    Seit wann gibt es den Humanismus?

    Humanistisches Denken ist in Europa mehr als 2.500 Jahre alt. Seine Wurzeln reichen zurück bis zu den Dichtern und Philosophen des alten Griechenlands, des antiken Roms, des konfuzianischen Chinas sowie des klassischen Indiens. Der moderne Humanismus entstand während der Kulturepoche der Renaissance. Er beruht auf verschiedenen Traditionen, vor allem auf denen der Freidenker. Im Deutschland des 19. Jahrhunderts waren es Märzrevolutionäre wie Robert Blum, die neben politischer Freiheit auch die Abschaffung religiöser Dogmen forderten und erstmals freireligiöse und freidenkerische Gemeinden und Vereinigungen gründeten. Der Humanismus des 21. Jahrhunderts ist überwiegend säkular. Er verbindet Menschen in vielen Ländern der Erde.
     

    Woran glauben Humanist:innen?

    Humanist:innen sind davon überzeugt, dass man ein sinnerfülltes Leben führen kann, das ausschließlich auf einer philosophischen, wissenschaftlichen und künstlerischen Denkweise beruht. Sie orientieren sich an Werten wie beispielsweise Freiheit, Gleichheit und Solidarität. Humanismus ist eine selbstbestimmte und tolerante Lebensweise, die das Denken und Handeln der Menschen nicht einengt, sondern in seiner freien und individuellen Entfaltung unterstützen will. Sie erkennt andere Lebensformen an, respektiert andere Meinungen und wertschätzt sie. Darüber hinaus betont der Humanismus die Verantwortung des Individuums gegenüber seinen Mitmenschen und seiner Umwelt.
     

    Ein wichtiger Satz im Humanismus ist …

    „Frei sei der Geist und ohne Zwang der Glaube.“
     

    Wichtige Tage im Humanismus sind:

    • 12. Februar: Darwin-Tag – vor allem der Förderung von Wissenschaft und Forschung gewidmet
    • 21 Juni: Welthumanistentag – Tag der Sommersonnenwende
    • 10. Dezember: Internationaler Tag der Menschenrechte – Gedenktag der Unterzeichnung der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte 1948
     

    Welche wichtigen Richtungen gibt es im Humanismus?

    Unter den Humanist:innen gibt es verschiedene Strömungen. Menschen, die die Existenz eines Gottes ablehnen,
    bezeichnen sich als Atheist:innen und berufen sich auf die Erkenntnisse der Naturwissenschaft. Agnostiker:innen sind der Überzeugung, dass man die Frage nach der Existenz Gottes weder positiv noch negativ beantworten kann. Vertreter:innen der freireligiösen Bewegung akzeptieren religiöse Bindungen, lehnen aber Dogmen und Hierarchien ab.
     

    Wie leben Humanist:innen ihre Weltanschauung?

    Humanist:innen setzen sich für Mitmenschlichkeit, Solidarität und eine vielfältige Gesellschaft ein. Sie sprechen sich für ein selbstbestimmtes Leben in jedem Lebensabschnitt aus sowie für die gesellschaftliche Abschaffung von Sexismus, Rassismus und Antisemitismus. Sie engagieren sich für ein Leben in Frieden und Freiheit und für eine Welt, die Konflikte ohne Gewalt und auf Basis von Dialog und Vernunft löst sowie die Würde eines jeden Menschen anerkennt. Darüber hinaus bemühen sie sich um den Erhalt unseres Planeten für nachfolgende Generationen.

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