Zur Info: Eziden

    Die Eziden (auch: Yeziden oder Jesiden) glauben an einen Gott und Schöpfer. Eine zentrale Bedeutung hat Tausi-Melek, den Gott zum obersten Engel erkoren hat. Symbolisiert wird er durch einen Pfau.

    Seit wann gibt es das Ezidentum?

    Die Wurzeln des Ezidentums liegen im Zweistromland und reichen bis ins 3. Jahrtausend vor Christus zurück. Sheik Adi ben Musafiz (1075–1160) war eine prägende Persönlichkeit für das Ezidentum. Manche nennen ihn einen Reformer der bereits gelebten Religion. Andere sagen, er habe die Religion eigentlich erst begründet, wobei er auf unterschiedliche Traditionen zurückgriff.

    Woran glauben Eziden?

    Die Eziden (auch: Yeziden oder Jesiden) glauben an einen Gott und Schöpfer. Êzîdi ist Kurdisch für „von Gott gegeben“. Eine zentrale Bedeutung hat Tausi-Melek. Symbolisiert wird er durch einen Pfau. Nach der Erschaffung des Menschen erkor Gott Tausi-Melek zum obersten Engel. Es gibt keinen Teufel. Das Böse hat der Mensch selbst zu verantworten. Nach ihrem Tod erwarten die Eziden eine Wiedergeburt.

    Ein wichtiger Satz für Eziden ist…

    „Gott schütze erst die 72 Völker und dann uns.“

    Wichtige Tage für Eziden sind…

    Der Mittwoch nach dem 13. April: Neujahrsfest
    Anfang/Mitte Dezember: Drei mal drei Fastentage zu Ehren der Sonne, der Familienheiligen und Gottes
    Dritter Freitag im Dezember: Îda Êzi (auch: Cejna Êzi, Fest zu Ehren Gottes, höchster Feiertag)

    Wie leben Eziden ihre Religion?

    Als Ezide muss man geboren werden. Es gibt religiöse Aufgaben, die vererbt werden: Die Würdenträger Sheikh und Pîr betreuen jeweils die Familien der Murid (Laien), die mit ihnen verbunden sind. Viele Eziden meiden Schweinefleisch und Kohl. Alkohol ist erlaubt. Die Gläubigen beten für sich an einem selbst gewählten Ort in Richtung der Sonne. Erst in jüngster Zeit werden Gebetshäuser gebaut.

    Wie viele Eziden gibt es in Hannover?

    Schätzungen gehen von 5.000 bis 6.000 Eziden in der Region Hannover aus.

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