Zur Info: Muslime

    Muslime glauben an den einen Gott. Er hat Muhammad als letzten der Propheten zur Verkündung des Islams bestimmt. Islam  bedeutet „bewusste und freiwillige Hingabe an Gott“.

    Seit wann gibt es den Islam?

    Muhammad, der Prophet und Verkünder des Islam, wurde um 570 unserer Zeitrechnung in der arabischen Stadt Mekka geboren. Nach muslimischem Glauben begann der Erzengel Gabriel um 610, ihm den Qur’an zu offenbaren.

    Woran glauben Muslime?

    Muslime glauben an den einen einzigen Gott, den Schöpfer und Erhalter der gesamten Schöpfung. Er hat Muhammad als letzten der Propheten zur Verkündung des Islams auserwählt. Das Wort Islam hat die Bedeutung: „bewusste und freiwillige Hingabe an Gott“. Muslime achten alle Gesandten Gottes, zum Beispiel Abraham, Moses und Jesus. Im Qur’an wird betont: Die Vielfalt und Verschiedenheit der Menschen ist vom Schöpfer gewollt.

    Welche Richtungen gibt es im Islam?

    Sunniten: Etwa 90 Prozent der Muslime sind Sunniten. Unter der Herrschaft der ersten vier Kalifen, die nach dem Propheten Muhammad die Führung der Gemeinschaft übernommen haben, entfaltete sich für sie der klassische Islam. „Sunna“ meint die Tradition des Propheten, wie sie in den authentischen „Hadith-Sammlungen“ (Überlieferungen über Leben und Aussprüche Muhammads) festgehalten worden ist.

    Schiiten: Schiiten sind überzeugt, dass der Prophet selbst mehrmals Ali, seinen Schwiegersohn und Vetter als Anführer der Gemeinschaft empfohlen hat. Sie gedenken Alis Sohn Husain, der als Märtyrer in der Schlacht von Kerbela starb. Der Begriff „Schiiten“ steht für „Schi’at Ali“, die Partei Alis.

    Nusairier/Alawiten: Die Nusairier glauben, dass alle Engel und Propheten der abrahamitischen Religionen von Gott, dem Ewigen Licht, abstammen. Muhammad und sein Schwiegersohn Ali werden von ihnen als göttlich verehrt. Nusairier glauben daran, dass die Seele nach dem Tod im Körper eines anderen Menschen oder eines Tieres zurückkehrt (Reinkarnation). Ihre Lehren wurden jahrhundertelang geheim gehalten und heute noch ausschließlich den Jungen der Gemeinde in einer Zeremonie offenbart. Die Nusairier sagen von sich: „Wir sind die wahren Muslime.“

    Ahmadiyya: Die Ahmadiyya-Gemeinschaft betrachtet sich selbst als Reformbewegung innerhalb des Islam und wurde ursprünglich in Indien gegründet. Ihr Begründer Mirza Ghulam Ahmad gilt den Ahmadis als "Imam Mahdi", als Verheißener Messias und Reformer der Endzeit, während Muhammad für sie der letzte "gesetzgebende Prophet" ist. In der Glaubenspraxis unterscheiden sie sich kaum vom Mehrheitsislam.

    Ein wichtiger Satz für Muslime ist…

    Das Glaubensbekenntnis: „Ich bezeuge, dass es keine Gottheit außer Gott gibt und ich bezeuge, dass Muhammad der Gesandte Gottes ist.“

    Wichtige Tage für Muslime sind…

    Id-al-Fitr (auf Türkisch auch Zuckerfest, Şeker Bayramı, genannt): Ramadanfest, Fest des Fastenbrechens zum Abschluss des Fastenmonats Ramadan
    Id-al-Adha (auf Türkisch: Kurban Bayramı): Opferfest, Erinnerung an Abraham, der bereit war, seinen Sohn als Zeugnis seines Glaubens zu opfern
    Aschura: Höchster Feiertag und Tag der Trauer für schiitische Muslime, Gedenken der Ermordung des Prophetenenkels und dritten Imams der Schiiten Husain. Die überwiegende Mehrheit der sunnitischen Muslime ist der Auffassung, dass man an diesem Tag freiwillig fasten kann. Sie folgen der Tradition, dass der Prophet Moses am 10. Muharram aus Dankbarkeit zu Gott gefastet haben soll, da die Flucht der Israeliten nach Ägypten erfolgreich war. Diese Tradition beruht auf einer Sunna des Propheten Muhammad.

    Die Termine der Feste orientieren sich am islamischen Mondkalender und variieren im Verhältnis zum Sonnenkalender.

    Wie leben Muslime ihre Religion?

    Das Erfüllen religiöser Pflichten (5 tägliche rituelle Gebete zu bestimmten Tageszeiten, die Pflichtabgabe für Bedürftige – Zakat genannt –, das Fasten im Monat Ramadan und die Pilgerfahrt nach Mekka – Hadsch genannt) ist ein wichtiges Element muslimischen Glaubens und die Grundlage der Glaubenspraxis. Die Teilnahme am Freitagsgebet als Gemeinschaftsgebet gehört auch dazu. Es gibt Speisevorschriften: Zum Beispiel ist der Verzehr von Schweinefleisch und Alkohol verboten. Auch Drogenkonsum und Glücksspiel sind nicht gestattet.

    Wie viele Muslime gibt es in Hannover?

    Das Stadtlexikon Hannover aus dem Jahr 2009 schätzt ihre Zahl auf 45.000. Eine genaue Zahl liegt nicht vor.
    Zur Zahl der Muslime bundesweit steht hier mehr.

    Mehr über Muslime

    Muslime über den Islam - zum Lesen und Hören
    Islam - für Kinder und Jugendliche erklärt auf www.religionen-entdecken.de

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